Was ist Feng Shui?
Feng Shui ist keine spirituelle Lehre oder Hokuspokus. Es ist eine chinesische Harmonielehre, deren Ursprung und Wurzeln die gleichen sind, wie in der traditionellen chinesischen Medizin (z.B. Akupunktur). Dabei sind Feng Shui die chinesischen Begriffe für Wind (Feng) und Wasser (Shui).
Wind und Wasser sind elementare Grundlagen des Lebens und werden als Symbolik des Flusses der Energien, die uns umgeben, gesehen. Diese Energien in unserer räumlichen Umgebung beeinflussen und prägen uns.
Mit Feng Shui kann man diese Energien erkennen und genau analysieren, um die positiven zu stärken und nutzbar zu machen. Aber gleichzeitig lassen sich die negativen Kräfte schwächen und reduzieren. Dabei werden innere und äußere Einflüsse auf das Gebäude in Wechselwirkung zu den Bewohnern untersucht und diese aufeinander abgestimmt.
So unterstützt, haben wir viel mehr Kraft und Energie in unserem Alltag und bei den uns gestellten Aufgaben.
Woher stammt Feng Shui?
Bereits vor mehr als 3.500 Jahren begann man in China die Einflüsse der Landschaft auf den Menschen zu untersuchen. Ursprünglich wurde es dazu genutzt, Grabstätten für hochrangige Persönlichkeiten zu planen. Auch in der Kunst der Gartengestaltung hielt es Einzug.
Man erkannte aber auch den Nutzen für die Menschen im Hier und Jetzt und begann das Wissen zur Bestimmung günstiger Siedlungsplätze zu nutzen. Im Laufe der Zeit, wurde es aber auch bei der Planung von Gebäuden und Innenräumen eingesetzt. Dabei gab der Feng Shui Meister sein Wissen über das klassische Feng Shui nach langjähriger Ausbildung ausschließlich an seinen Schüler weiter. Mit Beginn der kommunistischen Revolution in China wurde Feng Shui verboten, Schriften vernichtet und viele Feng Shui Meister mussten das Land verlassen.
So gelangte das Wissen über die Grenzen Chinas hinaus in die Welt. In den 80er Jahren kam es dann als Neo/ Westliches Feng Shui über Amerika nach Europa und verbreitete sich in dieser sehr verkürzten Form.
Mit Beginn der Jahrtausendwende begann langsam die Rückbesinnung auf das ursprüngliche Wissen des Klassischen Feng Shui. Nun wurden auch Europäer von chinesischen Meistern und Großmeistern in diesem komplexen Wissen ausgebildet.
Klassisches Feng Shui
Klassisches Feng Shui ist eine komplexe und tiefgründige Erfahrungslehre.
Um die einzelnen Bereiche der verschiedenen Schulen und Formeln richtig anzuwenden, auszuwerten und zu analysieren, erfordert es umfangreiche Kenntnisse und setzt eine präzise Arbeitsweise voraus.
Da die Ausrichtung des Hauses bzw. Grundstücks in Bezug zur Landschaft und dem Erdmagnetfeld eine zentrale Rolle bei der Auswertung spielt, ist eine Messung mit dem Luo Pan (Feng Shui Kompass) Grundvoraussetzung einer jeden Beratung. Jeder Mensch, jede Familie, jeder Raum, jeder Ort und jeder Tag sind anders.
Deshalb gibt es im Klassischen Feng Shui nicht DIE Formel mit der sich alles abbilden lässt, sondern es existieren viele unterschiedliche Systeme und Formeln, die richtig kombiniert die energetischen Muster des Hauses und der Menschen darstellen.
Folgende Parameter werden beim Klassischen Feng Shui untersucht:
- Lage und Einbindung in die Landschaft
- Ausrichtung im Erdmagnetfeld
- Zeitliche Qualität zum Bau des Hauses
- Aktuelle zeitliche Qualität
- Energiefluss außerhalb und innerhalb des Hauses
- Form und Gestaltung
- zeitliche Qualität zum Geburtszeitpunkt jedes Bewohners
- persönliche Richtungen und Elemente eines jeden Bewohners
Welche Methoden gibt es im Klassischen Feng Shui?
Das Klassische Feng Shui setzt sich aus der Form-Schule und der Kompass-Schule zusammen.
Formen-Schule: In der Formenschule wird die Menge der Energie und ihre Fließrichtung innerhalb der umgebenden Landschaft und in Gebäuden betrachtet um diese dann durch gezielte Maßnahmen nutzbar zu machen oder sie zu optimieren.
Kompasss-Schule: In der Kompassschule hingegen, wir die Qualität von Energien betrachtet. Sie unterteilt sich in die San He (Die 3 Kombinationen) Kompass-Schule und die San Yuan Kompass- Schule (Die 3 Zyklen)
- San He (Die 3 Kombinationen): In den Wasserdrachen und Bergdrachenformeln werden die Türen des Hauses im Bezug zur umgebenden Landschaft betrachtet (Berge, Wasser, Straßen oder markante Merkmale in der Landschaft) Sie lassen sich bevorzugt im Garten Feng Shui (Steinsetzungen im Garten oder der Planung von Wasserverläufen) oder bei Neubauten einsetzen.
- San Yuan (Die 3 Zyklen):
Im San Yuan werden die zeitlichen Qualitäten der Energien betrachtet. Nicht jede Energie ist zu jedem Zeitpunkt gut zu nutzen- sie verändert sich im Laufe der Zeit. Die 5 Schulen des San Yuan betrachten vor allem das Innere des Hauses.
– Ba Gua (Acht Trigramme)
– Ba Zhai (Acht Häuser)
– Xuan Kong Fei Xin (Fliegende Sterne)
– Xuan Kong Da Gua (64 Hexagramme)
– Zheng Shen Ling Shen (direkter/ indirekter Geist)
Die Ergebnisse der unterschiedlichen Formeln werden übereinandergelegt, um in dem daraus entstehenden Raster abzulesen, wie die Muster des Hauses in Resonanz zu den Menschen stehen.
Daraus kann dann ein Feng Shui Meister die richtigen Maßnahmen ableiten, um jeden Bewohner energetisch optimal zu unterstützen. Klassisches Feng Shui kommt ohne Symbole, Figuren, Steine oder Talismane aus und ist auch unabhängig vom Einrichtungsstil der Bewohner.
Westliches Feng Shui
Nachdem die Feng Shui Meister China aufgrund der Kulturrevolution verlassen mussten, gelangte das Wissen so auch in den Westen.
Durch esoterische und NEW Age Einflüsse entstanden so unterschiedliche „westliche Systeme“, die auch als Neo Feng Shui oder New Age Feng Shui bezeichnet werden.
Besonders bekannt ist das 3 Türen Bagua. Hierzu wird der Grundriss der Wohnung in 9 Bereiche in Bezug zur Eingangstür unterteilt.
Jeder Bereich stellt jeweils ein Lebensthema dar, welches mit Symbolen, Farben und Hilfsmitteln unterstützt werden soll. Leider lässt diese stark reduzierte und vereinfachte Methode den Bezug zur Umgebung, die Ausrichtung im Erdmagnetfeld, die zeitlichen Komponenten und die Bewohner außer Acht und bildet deshalb nur einen geringen Teil der ursprünglichen Lehre des Feng Shui ab.